Elektromobilität und Kinderarbeit – Die ganze Wahrheit über den Kobaltabbau!

Kobalt: Ein grundlegendes Element moderner Technologien

Kobalt ist ein Metall von entscheidender Bedeutung für moderne Technologien. Es ist unerlässlich für die Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien, die die meisten elektronischen Geräte, von Smartphones bis zu Elektroautos, antreiben. Mit der steigenden Nachfrage nach Batterien steigt auch die Nachfrage nach Kobalt. Laut Schätzungen der Europäischen Kommission des letzten Jahres wird die Nachfrage nach diesem Rohstoff in der nächsten Dekade voraussichtlich um 7-13% jährlich steigen, insbesondere im Bereich der Elektromobilität. 

Mehr als 60% des weltweit abgebauten Kobalts wird in Lithium-Ionen-Batterien verwendet, wobei über ein Drittel in Elektroautos Verwendung findet. Der Rest wird in der metallverarbeitenden Industrie (14%) eingesetzt und beteiligt sich an der Raffination von Rohöl und anderen chemischen Prozessen (22%).

Die größten Kobaltvorkommen finden sich in der Demokratischen Republik Kongo (DRK) (45,8%), Kanada (18,3%) und Indonesien (7,8%). Der Kongo ist auch der führende Produzent dieses Metalls und steht für 72,8% der weltweiten Produktion. 

Die Geheimnisse eines wertvollen Rohstoffs: Die dunkle Seite des Kobaltabbaus im Kongo

Die Förderung dieses wertvollen Rohstoffs birgt jedoch eine dunkle Seite. Viele Minen im Kongo arbeiten unter extrem schwierigen Bedingungen, obwohl sie etwa 12 Millionen Menschen beschäftigen, was mehr als 13% der Bevölkerung des Landes entspricht. Leider sind viele dieser Personen Kinder. Obwohl in der DRK Kinder ab 15 Jahren legal leichte Arbeit verrichten dürfen, arbeiten viele von ihnen in Kobaltminen und verrichten schwere und gefährliche Arbeit. Minderjährige arbeiten bis zu 24 Stunden und verdienen nur 1-2 Dollar pro Tag. 

Dies führt zu tragischen gesundheitlichen Folgen. Langjährige Arbeit im Kobaltabbau kann eine tödliche Lungenerkrankung verursachen, die als Kobaltose bekannt ist, sowie verschiedene Hautkrankheiten. Kinder von Minenarbeitern in der Provinz Katanga, die vom Guardian als eine der 10 am stärksten verschmutzten Regionen der Welt eingestuft wird, haben häufiger Geburtsfehler wie Spina bifida oder Gliedmaßenverformungen.

Muss Elektromobilität zwangsläufig Kinderarbeit im Kongo bedeuten? Erfolge von Kobaltinitiativen

Um dieses Problem anzugehen, ist eine Steigerung der Transparenz in der Lieferkette erforderlich. Technologieunternehmen müssen für die Herkunft ihrer Rohstoffe verantwortlich sein und sicherstellen, dass sie ethisch beschafft werden. 

Die Philosophie von City Lion ist klar – in unseren Batterien verwenden wir nur geprüfte, markengeschützte Zellen von Herstellern, die sich um die ethische Herkunft der Rohstoffe kümmern: Samsung SDI und LG Energy Solution. Diese Unternehmen widmen dem in diesem Artikel diskutierten Thema viel Aufmerksamkeit. Sie sind Teil von Initiativen wie Cobalt For Development, Responsible Cobalt Initiative und Fair Cobalt Alliance.

Zum Beispiel führt Cobalt For Development Aktivitäten durch, von denen bereits über 1800 Gemeindemitglieder in Kisote und den benachbarten Gebieten der DRK profitiert haben. Dies umfasst den Zugang zur Bildung und die Organisation von Workshops zu verschiedenen Themen, von Brotbacken bis zu Frauenrechten, positiver Elternschaft und Konfliktlösung. Ein solcher Ansatz hilft, das Einkommen der Eltern zu diversifizieren und die Abhängigkeit von Kinderarbeit in Familien zu verringern oder zu beseitigen.

Die Responsible Cobalt Initiative, die in China ins Leben gerufen wurde, zielt darauf ab, Bedingungen zu schaffen, die es Unternehmen ermöglichen, die gebotene Sorgfalt in ihren Kobalt-Lieferketten gemäß den OECD-Richtlinien zur gebotenen Sorgfalt auszuüben.

Die Fair Cobalt Alliance hingegen bietet Akteuren entlang der Kobalt-Lieferkette eine vorkommerzielle Umgebung zur Zusammenarbeit, um die handwerkliche Kobaltförderung in der DRK zu stärken und zur allgemeinen lokalen wirtschaftlichen Entwicklung beizutragen.

Forschungen aus dem Jahr 2021 zeigen, dass diese Initiativen eine positive und greifbare Auswirkung auf die Verringerung der Kinderarbeit und die Verbesserung der Arbeitssicherheit haben.

Zur Rettung – Die Europäische Union mit dem EU Supply Chain Act

Der Schlüssel zur Lösung dieses Problems könnte die erwartete Richtlinie der Europäischen Kommission sein: der EU Supply Chain Act. Das neue EU-Gesetz zielt darauf ab, Unternehmen für das Management sozialer und Umweltauswirkungen in ihrer gesamten Lieferkette, einschließlich ihrer eigenen Geschäftstätigkeit, verantwortlich zu machen und geht weit über bestehende nationale Vorschriften hinaus. Das Gesetz soll europäische Unternehmen dazu zwingen, Menschenrechte zu respektieren, indem es spezifische Verpflichtungen zur Lieferantendue Diligence vorschreibt.